Apanachi

Apanachi begleitet mich seit Ende 2007.

 

Von einem Händler gekauft, mit ungewisser, aber gewaltsamer Vorgeschichte, ist sie einige Jahre im Schulbetrieb gelaufen. Dort hat man sie dann wegen deutlicher Nicht-Eignung, da sie bissig und trittig war, aus dem Dienst entlassen.

 

Apanachi war eines der Tiere, die man nicht plant zu kaufen, sondern die plötzlich vor einem stehen und irgendwie gehören sie einem dann.

 

Leider hat sie aus ihrer bisherigen Lebenszeit wenig Gutes und viel nicht Gutes mitgenommen. Dieses Pferd zeichnet einen sehr starken und eigenwilligen Charakter aus, der oftmals schon an die Sturheit der Haflinger grenzt und mit dem gleichzeitig eine große Feinheit und Sensibilität einhergehen. Mit ständig wechselnde Reitern, Kindergeschrei und den restlichen Turbulenzen, die ein Reitbetrieb mit sich führt, war sie völlig überfordert. Ihre Schutzmechanismen wie: wegrennen, und wenn gar nichts mehr geht angreifen, hat sie dort perfektionieren können.

 

Was dieses Pferd als große Lehrmeisterin auszeichnet, einem als Besitzer aber manchmal weniger Spaß macht, ist die Tatsache, dass dieses Pferd nicht so funktioniert wie alle anderen. Man kann selten die bereits ausgetretenen Pfade der anderen gehen. Apanachi fordert einen dazu auf, eigene Wege mit ihr zu finden, um das Ziel zu erreichen. Manchmal hat man das Gefühl, sie wollte eigentlich eine Katze werden, denn alle Grundmechanismen aus der Pferdesprache funktionieren bei ihr nur so lange, wie das Seil dran ist, ohne gewinnt man sie nur mit Dingen, für die sie Feuer und Flamme ist und die sie als sinnvoll erachtet. Dazu zählen z.B. Kunststücke oder Damensattelreiten. Apanachi zeichnet sich durch eine sehr hohe Intelligenz und eine eifrige Lernbereitschaft aus, die, sofern sie Spaß dabei hat, schon fast an Übermut grenzt. Hat sie verstanden worum es geht, und gibt es dafür Leckerlis, ist dieses Pferd nicht mehr zu bremsen.

 

Was sie leider aus ihrer Vergangenheit noch nicht abgelegt hat, das ist der große Hang zum Mürrisch sein. Dabei bildet sie sogar drei kleine Falten an den Nüstern, die ihre deutliche Missbiligung in Form von Nase rümpfen zeigen. Aber auch daran arbeiten wir noch...

 

Obwohl sie sehr charakterstark ist und eine klare Vorstellung von dem hat was sie möchte und was nicht, ist sie ein sehr arbeitsfreudiges Tier, welches gerne lernt und mitarbeitet. Wenn man bereit ist ihre unangenehmen Seiten zum Lernen für sich selber zu nutzen, dann hat man in ihr einen klaren Spiegel und einen großen Schatz für sein eigenes Wachstum.

Ronja

Ronja ist mein Kinderpony und begleitet mich nunmehr seit 16 Jahren auf meinem Pferdelebensweg. Geboren 1978 hat sie mittlerweile ein stolzes Alter von 35 Jahren erreicht und hält noch den ganzen Hof, insbesondere die Stallbesitzerin, auf Trab.

Wer Ponys kennt und liebt weiß, wenn diese kleinen Wesen mit den großen Kulleraugen und dem niedlichen Blick etwas nicht wollen, dann kann man sich auf den Kopf stellen, sie werden es nicht tun. Erst wenn sie die Entscheidung treffen, heute mal gnädig mit ihren völlig verzweifelten Besitzern zu sein, dann geht alles plötzlich wie von selbst.

 

Dieses kleine Pferd mit dem riesengroßen Herzen hat eine ganz besondere Stellung, denn egal was sie treibt- und Grand Dame hat einige Flausen im Kopf- ein bisschen blinzeln, ein bisschen Fury-Like nach den Menschen wiehern ( die denken dann das Pony meint sie, dabei findet es nur den Leckerlispender auf zwei Beinen toll) und schon ist alles verziehen.

 

Egal ob es der Spaziergang in Nachbars Gemüsegarten ist, weil einem die eigene Weide und die ganzen Kumpels grad nicht interessieren oder ob man das Frauchen mitten in einer freien Horsemanshiparbeit stehen lässt, um nach Hause zu marschieren, weil sie es gewagt hat eine Lektion zweimal abzufragen, irgendwie findet man sich damit ab.

Auch mit dem durch die Zäune gehen, weil man gerade heute morgen zum wiederholten Male, sehr zum Leidwesen dieses kleinen Tieres, auf die Weide gelassen wurde, auf der KEINE 10 Apfelbäume mit enstprechendem Fallobst stehen.

Dazu das ewige Gesuche nach der Stelle, wo die kleine Dame den Zaun zur Stromunterbrechung für mehrer Hektar Weide (auf der natürlich der Rest der Mannschaft steht) zerissen hat, wird geduldig von den Zweibeinern auf sich genommen.

Ganz zu schweigen von den gelegentlich unbemerkten Ausflügen in die Futterkammer, dem Öffnen fremder Töfchen und dem Genasche daraus.

Als das kleine Persönchen noch einige Zähne mehr hatte, ist das ganze nicht so aufgefallen, allerdings hat die Maus das Problem vieler älterer Herrschaften: Felgenkauen, da bleibt nur viel speicheln und harte Leckerlis weich lutschen, das hinterlässt natürlich Spuren...

 

Nichtsdestotrotz schleichen sich die Kleinen gerade durch diese ständig Mehrarbeit verursachenden Charaktereigenschaften in unsere Herzen und man möchte sie keinen Tag missen.

 

Leider mussten wir uns von Ronja im Januar 2014 im Alter von 36 Jahren verabschieden. Wir sind sehr traurig aber auch sehr dankbar, dass sie uns so lange begleitet hat.